Master-Keyboards und MIDI-Controller gibt es wie Sand am Meer. Voll im Trend liegen Kombinationen in Form von Controller-Keyboards, die mit einer Vielzahl von Knöpfen, Reglern und weiteren Eingabemöglichkeiten zur optimalen Kontrolle der heimischen DAW ausgestattet sind. Eine besonders innovative Lösung verspricht M-Audio mit dem Axiom Pro, der neuen Generation der beliebten Axiom-Reihe. Wie sich das Controller-Keyboard im Einsatz behauptet, zeigt dieser Praxistest.

Test: M-Audio Axiom Pro

Die Neuerungen
Die auffälligste Veränderung gegenüber dem Vorgänger ist die Farbwahl: Das Axiom Pro präsentiert sich in edlem Lack-Weiß. Das mag sich nicht in jede Studio-Umgebung perfekt einpassen, wo man tendenziell eher dunkles Equipment findet, aber gerade deshalb ist es ein echter Hingucker – vor allem live. Gleich geblieben sind die abgerundeten Ecken sowie die gummierten Seitenkanten.
Zu den angepriesenen Neuerungen gehören die überarbeitete halbgewichtete TruTouch-Tastatur, die HyperControl-Technologie zur optimalen Kontrolle von DAW und Software-Instrumenten sowie ein grafisches LC-Display, das schnellen und unkomplizieren Zugriff auf die Controller, Einstellungen und Presets des Axiom Pro geben soll.

Anschluss gesucht
Die Anschlussmöglichkeiten auf der Geräte-Rückseite sind erfreulich, aber übersichtlich:

Anschluss gesucht Die Anschlussmöglichkeiten auf der Geräte-Rückseite sind erfreulich, aber übersichtlich: So finden sich hier Eingänge für Expression- und Sustain-Pedal, ein USB-Port zur Übertragung von MIDI- und Steuerdaten, ein herkömmlicher MIDI-Aus- und Eingang, auch eine Buchse für ein 9-Volt-Netzteil ist vorhanden. Das Axiom Pro versorgt sich zwar auch über USB mit Strom, die Buchse für den Standalone-Betrieb ohne Rechner ist für Live-Musiker aber Gold wert!

So finden sich hier Eingänge für Expression- und Sustain-Pedal, ein USB-Port zur Übertragung von MIDI- und Steuerdaten, ein herkömmlicher MIDI-Aus- und Eingang, auch eine Buchse für ein 9-Volt-Netzteil ist vorhanden. Das Axiom Pro versorgt sich zwar auch über USB mit Strom, die Buchse für den Standalone-Betrieb ohne Rechner ist für Live-Musiker aber Gold wert!

Die Bedienoberfläche
Die Controller-Elemente sind in vier Gruppen eingeteilt: Nummernblock („N“), Slider („S“), Drehregler („E“ für „Encoder“) und Pads („P“). Das Axiom Pro ist als 25-, 49-, und 61-Tasten-Ausführung erhältlich - die beiden größeren Modelle lagen uns zum Test vor. Sie sind bis auf den Tastenumfang identisch ausgestattet, nur in der 25-Tasten-Variante wurde aufgrund der Größe auf ein paar Menü-Buttons, den Nummernblock und die neun Fader verzichtet.

Unter den acht Drehreglern befinden sich sechs Transport-Buttons zur Steuerung von DAW und sonstiger Software, rechts davon die acht Trigger-Pads.
Unter den acht Drehreglern befinden sich sechs Transport-Buttons zur Steuerung von DAW und sonstiger Software, rechts davon die acht Trigger-Pads.

Unter jedem Slider gibt es einen zugehörigen Slider-Button, der standardmäßig zum Auswählen, Muten, Solieren des entsprechenden Kanals dient. Standardmäßig? Ich möchte es schon mal vorwegnehmen: Jedes Controller-Element des Axiom Pro kann - ungeachtet seiner vorbelegten Grundfunktion - auf beliebige andere Befehle umprogrammiert werden. Das hört sich zwar schon mal nützlich an, so richtig erschließt sich aber erst im Einsatz, was für flexible Setups damit möglich werden!

Unter jedem Slider gibt es einen zugehörigen Slider-Button, der standardmäßig zum Auswählen, Muten, Solieren des entsprechenden Kanals dient. Standardmäßig? Ich möchte es schon mal vorwegnehmen: Jedes Controller-Element des Axiom Pro kann - ungeachtet seiner vorbelegten Grundfunktion - auf beliebige andere Befehle umprogrammiert werden. Das hört sich zwar schon mal nützlich an, so richtig erschließt sich aber erst im Einsatz, was für flexible Setups damit möglich werden!

Unter dem blau-weißen Monochrom-Display befinden sich vier „Softkeys“ sowie die Buttons zum Laden, Speichern und Editieren von Axiom-Pro-Patches:

Unter dem blau-weißen Monochrom-Display befinden sich vier „Softkeys“ sowie die Buttons zum Laden, Speichern und Editieren von Axiom-Pro-Patches:

Nicht zu vergessen - links von der Tastatur - das Pitch-Bend- sowie das Modulationsrad. Direkt darüber liegen zwei „Data/Octave“-Buttons überdimensionaler Größe. Sie dienen in erster Linie der Oktavierung des Gespielten - umso wichtiger, je kleiner die Tastatur ist. Die beiden Buttons können aber noch viel mehr: Drückt man sie gleichzeitig, wird die Alternativ-Funktion aktiviert. Je nach Bedarf kann man hier eine von acht möglichen „Data“-Belegungen auswählen, z.B. Transpose, Senden von MIDI-Programmwechsel-Befehlen, Umschalten des Tastatur-Anschlagverhaltens oder Auswahl des aktiven MIDI-Kanals. Gerade letzteres ist bei Live-Anwendungen in Verbindung mit Soundmodulen von unschätzbarem Wert, siehe Live-Abschnitt.

Scheint also erstmal alles Wichtige vorhanden zu sein. Aber wie komfortabel arbeitet es sich damit?

Controller-Bedienung
Beim ersten Bewegen der Slider fällt sofort auf, dass diese deutlich schwergängiger sind, als eigentlich notwendig wäre um sie präzise bedienen zu können. Dafür verstellt man sie nicht so leicht ausversehen. Ich habe mich recht schnell daran gewöhnt.
Die Endlos-Drehregler (Encoder) hingegen lassen sich sehr angenehm bedienen. Sie können nicht nur MIDI-konform Controller-Werte im Bereich 0-127 senden, sondern auf Wunsch auch größere Wertebereiche - sofern das Software-Gegenstück das unterstützt. M-Audio hat hierzu eine spezielle Beschleunigungs-Erkennung eingebaut, die sowohl große Werte-Änderungen bei schneller Drehbewegung als auch präzise Eingabe von einzelnen Werten zulässt.

Die acht anschlagdynamischen Trigger-Pads haben eine angenehme Größe und lassen sich gut bedienen - für ungeübte Finger könnten sie aber etwas empfindlicher sein. Die Pads können sowohl normale Note-On-Events als auch CC-Controller und einige weitere Daten senden. Jedem Pad lässt sich sogar eine eigene Velocity-Kurve zuordnen.

Der Nummernblock verbirgt mehrere Funktionen: Zum einen dient er der Eingabe von Werten (oder Buchstaben), viel spektakulärer ist aber, dass er auch zur Tastatur-Dateneingabe am Rechner benutzt werden kann.

Der Nummernblock verbirgt mehrere Funktionen: Zum einen dient er der Eingabe von Werten (oder Buchstaben), viel spektakulärer ist aber, dass er auch zur Tastatur-Dateneingabe am Rechner benutzt werden kann. Für jede der 12 Tasten kann angegeben werden, welches Tastatur-Kürzel gesendet werden soll. Möglich ist hier jede Taste der Computertastatur, auch Tasten-Kombinationen wie Shift+Alt+F1 lassen sich genauso auf den Nummernblock legen wie ein triviales Strg+S. Auch MIDI-Befehle sind (genau wie bei den Pads oder Slider-Buttons) kein Problem.

Das Display ist - abgesehen davon, dass es ruhig noch etwas größer ausfallen könnte - gut gelungen und bildet die Controller-Positionen bei deren Betätigung grafisch ab. So sieht man genau, welchen Wert man gerade eingibt.

HyperControl - oder - das Axiom Pro als Studio-Fernsteuerung
Das Axiom Pro unterstützt laut M-Audio-Website derzeit folgende DAWs:

- Pro Tools LE / HD / M-Powered 7.4 oder höher
- Reason
- Cubase (ab Version 4)
- Logic

Unter unserer Test-DAW Cubase 4 (unter Windows XP 32) verlief die Installation ganz reiblungslos, das Axiom Pro wird nach dem Hinzufügen als „Fernbedienungsgerät“ erkannt und ist direkt einsatzfähig.
HyperControl, darunter versteht M-Audio: Komplette Interaktion der Cubase-Oberfläche mit dem Axiom Pro - in beide Richtungen. Hierbei sind keine Zuweisungen mehr nötig, diese werden von HyperControl automatisch vorgenommen.

HyperControl, darunter versteht M-Audio: Komplette Interaktion der Cubase-Oberfläche mit dem Axiom Pro - in beide Richtungen. Hierbei sind keine Zuweisungen mehr nötig, diese werden von HyperControl automatisch vorgenommen.

In der Praxis bedeutet das: Möchte ich einen Fader im Cubase-Mixer fernsteuern und bewege dazu den entsprechenden Slider am Axiom Pro, sehe ich auf dem Display die „physische“ Slider-Position, eine zweite Markierung gibt die aktuelle Stellung des Faders im Cubase-Mixer an. Noch wird kein Wert an Cubase gesendet. Erst, wenn die Slider-Position mit dem Wert aus dem Cubase-Mixer übereinstimmt, „rastet“ der Regler ein und bewegt von nun an den Cubase-Fader. Das Axiom Pro „kennt“ also den Wert aus dem Cubase-Mixer und stellt so sicher, dass nicht durch das versehentliche Antippen eines Sliders der Cubase-Fader auf einen völlig anderen Wert gebracht wird. Das funktioniert auch in umgekehrter Richtung: Wenn ich die Fader-Stellung mit der Maus verändere, bewegt sich auch der Slider auf dem Display des Axioms - so muss das sein!

Andere Anwendung: Mit den beiden „< Track >“-Buttons (oder alternativ mit den Slider-Buttons) kann ich den aktuellen Cubase-Track wechseln, mit den Buttons „Mute“ und „Solo“ entsprechend stumm- oder auf Solo schalten. Will ich mit den Slidern mehr als nur acht Spuren steuern, kann ich mit den „< Bank >“-Buttons die nächste Bank, also die nächsten acht Spuren, anwählen. Die aktuelle Gruppe von acht Spuren wird in Cubase im Mixer und im Arrangier-Fenster sogar weiß markiert und ist dadurch sofort zu erkennen!

Die aktuelle Gruppe von acht Spuren wird in Cubase im Mixer und im Arrangier-Fenster sogar weiß markiert und ist dadurch sofort zu erkennen!

Der Nummernblock ist standardmäßig mit den wichtigsten Cubase-Shortcuts (z.B. „Projekt speichern“, „Rückgängig“, „Mixer ein-/ausblenden“, Sprung zu linkem oder rechtem Locator) belegt, kann aber natürlich auch mit 12 eigenen Shortcuts belegt werden. Das funktioniert übrigens nicht nur in Cubase bzw. einer anderen DAW, sondern in jedem Programm. So habe ich mir z.B. testweise ein Axiom-Pro-Patch für Sibelius 6 angelegt, mit dem ich nicht nur den Nummernblock, sondern auch die Trigger-Pads, die Transport- und die Slider-Buttons für die Noteneingabe verwenden kann. Der einzige Kritikpunkt ist, dass ich bisher keine schöne Lösung gefunden habe, um mir die Belegung der Befehle des Nummernblocks übersichtlich auf dem Display anzeigen zu lassen, ohne den Befehl gleich auszulösen. So muss man sich erst mal merken, welche Funktionen man auf welche Taste gelegt hat.

Steuerung von VST-Instrumenten
Richtig interessant wird‘s, wenn ein VST-Instrument mit dem Axiom gesteuert werden soll. Mit dem „Mode“-Button schaltet man zwischen Mixer- und Instrumenten-Modus um.

Richtig interessant wird‘s, wenn ein VST-Instrument mit dem Axiom gesteuert werden soll. Mit dem „Mode“-Button schaltet man zwischen Mixer- und Instrumenten-Modus um.
Erster Test mit dem Freeware-Plugin „Claw“: Ein Tastendruck auf den Softkey „VST“ öffnet oder schließt das VST-Instrument des aktuellen Sequenzer-Kanals. Sobald dieses offen ist, wird jeder Drehregler des Axiom Pro automatisch auf einen Parameter des VST-Plugins geroutet, der nun sofort gesteuert werden kann - ohne MIDI-Learn. Jeder der acht Drehregler steht hierbei für die ersten acht Parameter, über die Softkeys „< Page >“ werden die nächsten acht ausgewählt und auf dem Display angezeigt - mehr oder weniger übersichtlich, hier zeigt sich dann deutlich, dass das Display ruhig größer sein dürfte. Dennoch, die Bedienung geht flüssig von der Hand und ich kann nun die Parameter in Claw ohne Griff zur Maus bequem am Keyboard verstellen, während ich den zu schraubenden Sound mit der anderen Hand spiele - das macht Spaß! Hat man sich den „Maus-Reflex“ mal abgewöhnt, funktioniert das bei schlichten VST-Plugins mit einer überschaubaren Anzahl an Parametern sehr komfortabel.

Hier schwingt aber auch gleichzeitig die größte Kritik an HyperControl mit: Bei aufwändigen Plug-Ins mit hunderten von Parametern und Einstellungen macht das keinen rechten Spaß mehr. Das Axiom Pro kann ja nicht wissen, welche der Parameter für den Schnellzugriff interessant sind und weist sie deshalb willkürlich 50 Achter-Gruppen zu.
Hier sollte dringend für eine Möglichkeit gesorgt werden, um ganz traditionell MIDI-Learn-mäßig bestimmte Parameter manuell auf Axiom-Pro-Regler legen zu können. Aber HyperControl ist ja noch jung, vielleicht offenbart ein kommendes Firmware-Update ja eine Lösung für dieses Problem.

Die Transport-Buttons bedürfen fast gar keiner Erwähnung mehr, sie sind an jedem Controller-Keyboard mittlerweile Standard - beim Axiom Pro leuchten diese sogar und zeigen dadurch an, ob Wiedergabe, Aufnahme, Rewind-/Forward- oder Cycle-Modus gerade aktiv sind.

Das Axiom Pro als Live-Controller
Das Axiom Pro als Live-Controller

 

Neben dem Einsatz am Computer lässt sich das Axiom Pro dank der 9V-Buchse auch standalone nutzen - auf diese wurde in der neuen Oxygen-Reihe leider verzichtet.
Da das Keyboard so viele vielversprechende Routing-Möglichkeiten für die Controller an Bord hat, ließ ich es mir nicht nehmen, das Axiom Pro bei einem Big-Band-Konzert dem Live-Test zu unterziehen, wo es (in Zusammenhang mit einem MIDI-Merger) als Zweit-Tastatur zum Einsatz kam. Dank der Möglichkeit, mit den Data-Buttons neben der Tastatur den MIDI-Kanal zu wählen, auf dem gesendet werden soll, eignet es sich vorzüglich um multitimbrale Soundmodule - in meinem Fall das Motif-Rack XS - anzusteuern. Schön wäre allerdings, wenn man den aktiven MIDI-Kanal dauerhaft im Display anzeigen könnte um ihn so während des Gigs immer im Blick haben zu können.

Wenn man nur bis zu vier verschiedene MIDI-Kanäle ansteuern will, kann man dafür auch die Keyboard-Zonen verwenden und genießt damit ein wenig mehr Komfort als über die Data-Buttons: Das Axiom Pro bietet vier separate Keyboard-Zonen. Eine Zone definiert sich durch die „Range“, also den entsprechenden Tastenumfang, für den die Zone gilt. Dieser wird schnell und einfach durch Drücken der untersten und obersten Taste des gewünschten Tastenumfangs angegeben. Nun kann für die Zone MIDI-Port, MIDI-Kanal, Oktavierung, Transponierung und Bank-LSB-,  MSB- und Programmnummer angegeben werden.
Hat man die Zonen einmal entsprechend konfiguriert, können sie mit den ersten vier Slider-Buttons einzeln ein- und ausgeschaltet werden. Die aktiven Buttons leuchten dann jeweils. Hierdurch lassen sich komplexe Split- und Layer-Kombinationen umsetzen, ohne das mühsam am Soundmodul erledigen zu müssen. Das hat den Vorteil, dass man live im Handumdrehen - auch mal schnell zwischen zwei Stücken - die Zonenverteilung anpassen kann und so die Kontrolle über bis zu vier gleichzeitig spielbare Sounds hat. Somit ist es kein Problem, schnell zwischen einem Klavier- und einem Rhodes-Sound (wahlweise über eine externe gewichtete Tastatur gespielt) umzuschalten und während dem Spielen einen gelayerten Padsound einzufaden, der dann später im letzten Refrain mit einem weiteren Streicher- oder Synth-Sound kombiniert wird.

Mit den Slidern lassen sich dazu natürlich die Lautstärken der Sounds einstellen, die Drehregler können - für die aktuelle Zone oder auch global - zum Senden von MIDI-Controller-Befehlen wie Filter-Cutoff, Hallanteil, Panning oder sonstigen Effekteinstellungen genutzt werden.

Mit den Slidern lassen sich dazu natürlich die Lautstärken der Sounds einstellen, die Drehregler können - für die aktuelle Zone oder auch global - zum Senden von MIDI-Controller-Befehlen wie Filter-Cutoff, Hallanteil, Panning oder sonstigen Effekteinstellungen genutzt werden.

Auch die Möglichkeit, neben dem obligatorischen Sustain-Pedal auch ein Expression-Fußpedal anzuschließen und damit die Lautstärke zu ändern oder Effekte zu modulieren, gibt für den Live-Einsatz Bonus-Punkte.

Kurz und gut, die Live-Funktionalitäten wissen zu überzeugen. Allenfalls die bessere Kontrolle einzelner Werte wie MIDI-Kanal oder Kanal-Lautstärken auf dem Display wäre wünschenswert gewesen.

Das Axiom Pro als Master-Tastatur für Live-Keyboarder
Als Pianist und Keyboarder interessierte mich natürlich, wie sich die neue TruTouch-Tastatur im Vergleich zu anderen Keyboard-Tastaturen schlägt: Diese ist zunächst mal um Welten angenehmer und präziser spielbar als die des Vorgängers. Die halbgewichteten Tasten bieten einen ordentlichen Kompromiss aus Orgel-Schlabber-Tastatur und schwerem Klavieranschlag und eignen sich damit gut zum Spielen von Orgeln, E-Pianos und Synthesizer-Sounds. Gerade für letztere, aber auch beim Ansteuern von Sample-Libraries, ist der Aftertouch ein nützliches Feature, falls man mit diesem umzugehen weiß. Leider kann die Tastatur aber nicht mit den deutlich wertigeren Tastaturen der halbgewichteten Novation-Masterkeyboards oder des Nord Electro 3 mithalten (wobei dieser natürlich allein schon preislich gar nicht vergleichbar ist).
Beim erstmaligen Drücken einer Taste nach längerer Pause merkt man, dass sich diese etwas festgefestigt haben, so dass man am besten erst einmal komplett über die ganze Tastatur fährt, bevor man anfängt zu spielen - für diese Preisklasse meines Erachtens ein No-Go, zumal dieses Phänomen dem Vernehmen nach selbst bei den alten Axioms nicht vorhanden war.

Fazit
M-Audio hat sich mit dem Axiom Pro dank HyperControl, der neuen TruTouch-Tastatur, dem grafischen Display sowie der Möglichkeit, ASCII-Zeichen zu senden, einige Mühe gegeben, ein Allround-Controller-Keyboard zu schaffen, das sowohl im Studio als auch live zu überzeugen weiß. Dass HyperControl noch recht neu ist, merkt man bei der Bedienung zwar noch deutlich, allerdings sind das ja „nur“ Software-Funktionalitäten, was auf die ein oder andere Verbesserung via Firmware-Update hoffen lässt. In dieser Preisklasse ist das Axiom Pro auf jeden Fall ein heißer Tipp.

Lukas Ruschitzka